Vasektomie: Fragen und Antworten
Die Vasektomie ist eine unkomplizierte und äußerst zuverlässige Verhütungsmethode für den Mann. Bei Uro-Gyn führen wir jährlich über 100 entsprechende Operationen durch und sind damit ein Kompetenz-Zentrum in Wuppertal.
Auf dieser Seite haben wir wichtige Informationen und häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt.
Was ist eine Vasektomie?
Als Vasektomie bezeichnet man die Sterilisation des Mannes, konkret die Durchtrennung der beiden Samenleiter mit dem Ziel einer dauerhaften Unfruchtbarkeit.
Wie läuft eine Vasektomie ab?
Allgemein unterscheidet man bei der Vasektomie zwei Methoden. Zum einen die Skalpell-Methode, bei der sich der Operateur mit einem kleinen Schnitt Zugang zu den Samenleitern verschafft. Wir verwenden die so genannte Non-Skalpell-Methode, bei der nicht geschnitten, sondern die Haut mit einer Klammer sanft aufgerissen wird. Auch wenn es nicht unbedingt so klingt, ist das für die Haut die sanftere Methode.
Die Sterilisation wird ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Nach der Öffnung der Hodenhaut werden die Samenleiter durchtrennt und jeweils ein ausreichend langes Teilstück entfernt. Die Enden werden dann durch Hitzeanwendung verschlossen und daraufhin nach hinten gebogen, vernäht oder in verschiedenen Gewebeschichten gelegt, damit sie nicht wieder zusammenwachsen.
Damit ist die Vasektomie auch schon abgeschossen. Der Eingriff ist nicht kompliziert und in der Regel kann der Patient den Behandlungsraum bereits nach einer halben Stunde wieder verlassen.
Welche Risiken bringt eine Vasektomie mit sich?
Die Sterilisation des Mannes ist ein ambulanter Eingriff mit sehr geringen Risiken für den Patienten. Bei ein bis zwei Prozent der behandelten Männer treten nach der OP Blutergüsse oder Wundinfektionen auf. Diese Beschwerden sind aber sehr gut behandelbar und stellen kein längerfristiges Problem dar.
Allgemeine Risiken wie Allergien oder Unverträglichkeiten (z.B. gegen bestimmte Medikamente oder Latex) sind auch bei einer Vasektomie nicht auszuschließen, aber ebenfalls äußerst selten.
Wie zuverlässig wirkt eine Vasektomie?
Die Vasektomie ist gehört zu den zuverlässigsten Verhütungsmethoden überhaupt. In sehr seltenen Fällen können die durchtrennten Samenleiter wieder zusammenwachsen, doch im Vergleich zu anderen Methoden liegt der Eingriff weit vorne. Die Wirksamkeit von Verhütungsmethoden wird mithilfe des Pearl-Index angegeben. Die Zahl gibt an, wie viele von 100 Frauen, die die entsprechende Verhütungsmethode verwenden, innerhalb eines Jahres schwanger werden. Der Pearl Index für die Vasektomie liegt bei 0,1 und weißt die Sterilisation des Mannes damit als extrem sicher aus. Zum Vergleich: der Pearl Index für das Kondom liegt – je nach Erhebung – bei 2 bis 12 und auch im Vergleich zur – wesentlich aufwendigen – Sterilisation der Frau mir einem Pearl Index von 0,2-0,3, schneidet die Vasektomie sehr gut ab.
Die Unterschiede in den Angaben sind zum Teil durch Abweichungen in den Methoden der Studien zu erklären. So finden in einigen Erhebungen auch Schwangerschaften, die durch Anwendungsfehler mit der Verhütungsmethode zustandekommen Eingang in die Statistik. In anderen Studien ist das nicht der Fall.
Ab wann bin ich nach dem Eingriff zeugungsunfähig?
Es ist wichtig zu wissen, dass Sie nicht unmittelbar nach dem Eingriff unfruchtbar sind. Vorher sind zwei Samenuntersuchungen (Spermiogramme) notwendig. Die erste Untersuchung wird 12 Wochen, die zweite 13 Wochen nach der Operation durchgeführt. Erst wenn in diesen zwei Spermiogrammen keine Spermien nachgewiesen werden, kann von einer Unfruchtbarkeit ausgegangen werden. Sind die Ergebnisse nicht eindeutig, kann auch ein drittes Spermiogramm notwendig werden.
Zahlt die Krankenkasse die Vasektomie?
In der Regel zahlt die Krankenkasse den Eingriff nicht. Klären Sie die Kostenübernahme daher unbedingt vorab mit Ihrer Versicherung.
Krankenkassen übernehmen allerdings häufig die Kosten für das Beratungsgespräch.
Ab wann kann ich nach dem Eingriff wieder arbeiten/Sport treiben?
Die meisten Männer sind nach dem Eingriff schnell wieder fit. Sie sollten sich in jedem Fall 24 Stunden nicht körperlich belasten und fünf bis sieben Tage auf Sport verzichten. Arbeiten ist meist schon kurz nach der Operation wieder uneingeschränkt möglich.
Ab wann kann ich nach dem Eingriff wieder sexuell aktiv sein?
Sexuelle Aktivität ist in der Regel bereits nach wenige Tagen wieder möglich.
Verändert die Vasektomie das Sexleben?
Häufig machen sich Patienten Sorgen, dass sich Erektion oder Samenerguss nach dem Eingriff anders anfühlen könnten oder dass sich der Hormonhaushalt verändert. Beide Sorgen sind unbegründet. Der Eingriff hat keinen Einfluss auf die Produktion von Sexualhormonen. Das Hormon wird, ebenso wie Samenzellen, weiterhin im Hoden produziert und vom Körper abgebaut.
Auch Erektion und Samenerguss ändern sich nicht. Ebensowenig wie die Menge des Ejakulats, da die Samenzellen nur etwa 5% der Gesamtmenge ausmachen.
Psychologische Folgen durch den Verlust der Zeugungsfähigkeit sind zwar möglich, aber sehr selten.
Kann eine Vasektomie rückgängig gemacht werden?
Es ist möglich, die Zeugungsfähigkeit nach einer Vasektomie wiederherzustellen. Sie sollten allerdings bedenken, dass der nötige Eingriff im Vergleich zu Vasektomie selbst aufwendig und teuer ist. In einer etwa zweistündige Operation werden unter Vollnarkose die durchtrennten Samenleiter wieder verbunden. In 80-90 Prozent der Fälle sind danach wieder Spermien im Ejakulat nachweisbar, jedoch in jedem Fall weniger als vor der Vasektomie.
Sie sollten bei der Überlegung, ob eine Vasektomie für Sie die richtige Entscheidung ist, immer davon ausgehen, dass es sich um eine endgültige Entscheidung handelt.